Was sind die Sperrnächte?


Die Sperrnächte sind eine alte Bezeichnung für die Zeit vor den Rauhnächten. Sie beginnen am Andreastag (30. November) und dauern bis zum Thomastag (21. Dezember). 

 

Bedeutung der Sperrnächte

Der Name "Sperrnächte" kommt von:

"Sperren" im Sinne von Abschließen: In dieser Zeit wurde symbolisch "abgeschlossen", um das Alte zu beenden.
Beispielsweise wurden landwirtschaftliche Arbeiten eingestellt, und man zog sich mehr ins Haus zurück.

 

"Sperren" im spirituellen Sinn: In dieser Zeit sind die dunkle Mächte besonders aktiv. Daher sollten Türen und Fenster „gesperrt“ werden, um Schutz zu bieten.

 

Bräuche und Traditionen

  • Räuchern und Reinigen: Wie bei den Rauhnächten wurden auch in den Sperrnächten Häuser und Ställe ausgeräuchert, um Schutz vor negativen Energien zu schaffen.
  • Stille und Vorbereitung: Die Sperrnächte galten als Zeit der inneren Einkehr und der Vorbereitung auf die heilige Zeit (Weihnachten und die Rauhnächte).
  • Abschluss von Arbeiten: Bis zum Thomastag sollten alle wichtigen Arbeiten erledigt sein, um sich dann auf die Weihnachtszeit konzentrieren zu können.
  • Aberglaube und Schutzmaßnahmen: Es wurde geraten, sich in dieser Zeit vor bösen Geistern und Dämonen zu schützen, indem man z. B. Symbole an Türen malte oder das Haus besonders sorgfältig bewachte.

Verbindung zu den Rauhnächten

Die Sperrnächte gelten als eine Art Übergangszeit, die auf die Rauhnächte hinführt. Während die Rauhnächte den Neubeginn symbolisieren, markieren die Sperrnächte die Zeit des Abschieds und der Vorbereitung. Sie sind geprägt von einem tiefen spirituellen Bewusstsein und der Verbindung zur Natur und den Jahreszeiten.

 

In vielen Regionen sind die Sperrnächte heute weniger bekannt als die Rauhnächte, doch sie bieten ebenfalls eine Gelegenheit, sich mit altem Wissen und Ritualen zu beschäftigen.